Das Geheimnis hinter dem Terpenabbau im heißen Klima

Das Geheimnis hinter dem Terpenabbau im heißen Klima

Terpene sind jene aromatischen Verbindungen in Cannabis (und vielen anderen Pflanzen), die für Geschmack, Duft und Charakter zuständig sind. Doch in heißen Regionen sind sie äußerst empfindlich: Hitze lässt sie verdampfen, oxidieren und schnell an Aroma verlieren. Licht, Sauerstoff und längere Temperaturbelastung beschleunigen diesen Zerfall erheblich.

In diesem Artikel von Dutch Passion erklären wir, warum Terpene ihre Wirkung verlieren und was du tun kannst, um sie auch bei hohen Temperaturen zu bewahren.

Warum Terpene allmählich zerfallen – und wie du das verhindern kannst

Cannabis-Kenner lagern ihre ausgehärteten Buds in absolut luftdichten Gläsern. 
Das verhindert, dass frischer Sauerstoff langsam eindringt und die Terpene durch Oxidation (also eine chemische Veränderung) abbaut. Für die langfristige Lagerung empfehlen sich kühle, dunkle Orte wie ein Kühlschrank oder sogar ein Gefrierfach. Die Kälte verlangsamt den natürlichen Zerfall der Terpene, und die Dunkelheit schützt vor UV-Licht, das die Aromastoffe mit der Zeit ebenfalls schädigt.auch das zerstört mit der Zeit die empfindlichen Aromastoffe.

Kühle, stabile Temperaturen sowie möglichst wenig Kontakt mit Licht und Luft sind entscheidend, wenn du das volle Aroma- und Terpenprofil deiner Buds erhalten willst.

Cannabis-Terpene: empfindlich und anfällig für Abbau

Trichomes-terpene-degradation-in-hot-climates

Cannabis-Terpene verleihen deinem Weed seinen charakteristischen Geruch. Ganz gleich, ob du Autoflower-Samen oder feminisierte Samen anbaust. Das Verhältnis der einzelnen Terpene zueinander bestimmt das sortenspezifische Aroma. Terpene gehören zur Gruppe der aromatischen Verbindungen. In reiner Form sind sie farblos oder leicht gelblich und sie verdampfen bereits langsam bei Raumtemperatur.

Verwandt:
Alles, was du über Terpene wissen musst

Cannabis enthält rund 100 bis 150 verschiedene Terpene abhängig von Sorte, Anbaubedingungen und den verwendeten Analysemethoden. Zu den bekanntesten gehören Myrcen, Limonen, Pinen, Linalool und Caryophyllen. Die Konzentrationen variieren nicht nur zwischen verschiedenen Sorten, sondern auch zwischen einzelnen Phänotypen derselben Genetik.

Terpene sind jedoch äußerst flüchtig und empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Hitze, Licht und Sauerstoff. Sie können leicht verdampfen oder chemisch abgebaut werden. Wenn das passiert, verblasst nach und nach genau das Aroma, das dein Weed ursprünglich so besonders gemacht hat.

Faktoren, die den Terpenabbau im heißen Klima beinflussen

High-Temperatures-can-cause-terpene-degradation

Hohe Temperaturen

Viele Terpene beginnen bereits bei Temperaturen um 21 °C (70 °F) zu verdampfen oder sich zu zersetzen. Je höher die Temperatur, desto schneller verflüchtigen sich die Aromastoffe, insbesondere in nicht luftdichten Behältern. 


Light-Exposure-can-cause-terpene-degradation

Lichteinwirkung 

UV-Licht, besonders direktes Sonnenlicht, kann Terpene abbauen, indem es sie zum Verdampfen bringt und ihre aromatischen Eigenschaften verliert. Sobald die Terpene durch Licht chemisch verändert sind, verblasst das Aroma. Cannabis ist nicht das einzige Naturprodukt, das durch Licht geschädigt wird. Wein wird in dunklen Flaschen gelagert, um ihn vor UV-Strahlen zu schützen, da diese organische Verbindungen zersetzen und zu unerwünschten Geschmacksveränderungen führen, dem sogenannten „Lichtgeschmack“ oder „light-struck wine“.


Oxygen-Exposure-can-cause-terpene-degradation

Sauerstoffeinwirkung

Terpene oxidieren, wenn sie mit atmosphärischem Sauerstoff in Kontakt kommen. Das führt zu einer Verringerung ihrer Konzentration und einem Verlust des Aromas. Außerdem verdampfen Terpene, wenn die Blüten in offenen Gefäßen gelagert werden. Bewahre deine Buds deshalb immer in luftdichten Behältern auf, um den natürlichen Verlust von Terpenen durch Verdunstung an die Atmosphäre zu verhindern.


low-humidity-can-cause-terpene-degradation

Luftfeuchtigkeit

Während hohe Luftfeuchtigkeit manche Aspekte der Terpenerhaltung negativ beeinflussen kann, führt auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit zum Abbau oder Verdampfen von Terpenen. Viele Kenner verwenden deshalb Feuchtigkeitskontroll-Beutel in ihren Aufbewahrungsgläsern, um die Buds in optimalem Zustand zu halten.

Storage-Time-can-cause-terpene-degradation

Lagerdauer 

Je länger ein Produkt mit Terpenen ohne richtige Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle gelagert wird, desto größer ist die Gefahr des Terpenabbaus. Professionelle Züchter bestehen daher oft auf 100 % luftdichte Aufbewahrungssysteme, wie zum Beispiel die von Cvault.

Es ist wichtig zu wissen, dass viele Terpene zwar erst bei etwa 150 °C (300 °F) sieden, sie aber bereits bei Raumtemperatur verdampfen können. Deshalb verlieren natürliche Terpene, die als Duftstoffe in Weichspülern verwendet werden, schon nach wenigen Tagen einen Großteil ihres ursprünglichen Duftes.

Anzeichen für Terpenverlust in deinem Weed

Signs-of-terpene-degradation-in-your-weed

Lässt du dein Weed offen oder ungeschützt liegen, kann der Terpengehalt schon innerhalb weniger Tage drastisch sinken. Mögliche Anzeichen sind:

  • Verlust von Aroma und Geschmack
    Terpene tragen wesentlich zum Aroma und Geschmack von Cannabis sowie vielen anderen Pflanzen und Kräutern bei. Der Abbau von Terpenen führt zu einem weniger angenehmen und blasseren Geschmackserlebnis beim Verdampfen oder Rauchen.

  • Verminderter Entourage-Effekt
    Viele Cannabis-Fans sind der Meinung, dass Terpene synergistisch mit Cannabinoiden wie THC und CBD zusammenwirken, um verschiedene Effekte zu erzeugen. Der Verlust von Terpenen schwächt diesen sogenannten Entourage-Effekt und kann das Gesamterlebnis beeinträchtigen.

  • Veränderungen der psychoaktiven Wirkung
    Es wird angenommen, dass Terpene die psychoaktiven Effekte von Cannabis beeinflussen oder steuern. Ihr Abbau kann diese Wirkungen verändern, sie weniger deutlich machen oder sogar ganz anders erscheinen lassen.

Wenn du ein echter Fan von aromatischen, terpenreichen Sorten bist, solltest du dir die folgende Übersicht von Dutch Passion mit den Top 10 Cannabissamen für den höchsten Terpengehalt ansehen.

Verwandt:
Top 10 cannabis seeds for a terpene explosion!

So bewahrst du deine Cannabis-Terpene wie ein Profi:

Recommendations-for-preserving-your-cannabis-terpenes-like-a-pro

Du gibst dir richtig Mühe mit deinem Grow, mit hochwertigen LEDs, einem durchdachten Anbauplan und top Nährstoffversorgung. Damit deine Buds ihren perfekten Look und Geschmack so lange wie möglich behalten, solltest du diese Punkte im Griff haben:

  • Temperaturkontrolle: Lagere deine wöchentlichen Buds an einem kühlen, konstanten Ort, idealerweise zwischen 15 und 21 °C. Ein luft- und lichtdichter Behälter ist am besten. Wenn du dein Hauptlager für ein paar Monate nicht anfassen willst, kannst du es auch im Kühlschrank oder Gefrierschrank aufbewahren. Dort bleiben die Terpene dank der niedrigen Temperaturen besonders gut erhalten.

  • Lichtschutz: Lagere deine getrockneten Buds in luft- und lichtdichten Behältern, um den Lichteinfluss zu minimieren. UV-Licht ist sehr stark und lässt zum Beispiel die Farbe von Plakaten draußen schnell verblassen. Schütze deine wertvollen Buds vor den schädlichen Folgen von langanhaltender Lichteinwirkung, indem du sie dunkel und am besten kühl lagerst.

  • Sauerstoff minimieren: Verwende luftdichte Behälter, um Oxidation zu verhindern. Atmosphärischer Sauerstoff verändert langsam die Struktur vieler chemischer Verbindungen durch einen Prozess, der als Oxidation bekannt ist. Wenn terpenreiche Materialien längere Zeit frischer, sauerstoffreicher Luft ausgesetzt sind, gehen viele Terpene verloren. Einige gehen sofort durch Verdünnung verloren, andere zersetzen sich langsam, da Sauerstoff die Terpene in natürliche Abbauprodukte umwandelt. Ein bekanntes Beispiel für schnellen Terpenverlust sind frisch geröstete oder gemahlene Kaffeebohnen. Sobald die Packung geöffnet ist, verflüchtigt sich der intensive Kaffeegeruch schnell. Bleibt die Packung mehrere Tage offen, leidet der Geschmack dauerhaft.

  • Feuchtigkeitsmanagement: Viele verwenden Feuchtigkeitsregulierungspäckchen wie die von Integra oder Boveda, um eine konstante Luftfeuchtigkeit von etwa 62 % in Gläsern oder CVaults zu gewährleisten. Das hilft, die Buds in ihrem optimalen Zustand frisch zu halten. Auch Zigarrenliebhaber setzen Feuchtigkeitskontrolle ein, um eine optimale Lagerung zu garantieren.

  • Richtiges Aushärten: Sorge für ein korrektes Aushärten, um die Terpene in deinen Buds zu erhalten.

  • Trockne die Pflanze komplett mit den Blättern: Das Trocknen der Blüten mit noch anhaftenden Blättern ist ein altbewährter Tipp, der helfen soll, mehr Terpene in den Buds während des Trocknungsprozesses zu erhalten. Oft trocknen Züchter die Blüten mit Blättern, wenn sie lieber trocken trimmen statt nass zu trimmen. Das Aufhängen der Blüten kopfüber während des Trocknens soll ebenfalls den Terpengehalt erhöhen oder schützen. Manche Grower berichten, dass beim Nass-Trimmen mehr Terpene verloren gehen als bei Blüten, die mit Blättern getrocknet wurden.

Wer seine Terpenwerte im Anbau steigern möchte, sollte sich unbedingt diese Profi-Tipps anschauen:
Wie man den Terpengehalt in Cannabispflanzen erhöht

Das Verständnis der verschiedenen Faktoren, die zum Terpenabbau oder zur Verdunstung beitragen, hilft dir dabei, die richtigen Strategien zur Terpenerhaltung umzusetzen.

Wenn du terpenreiche Buds liebst, hilft es immer, mit Cannabissorten zu starten, die von Natur aus hohe Terpenwerte besitzen. Einer der höchsten Terpenwerte, den das Dutch Passion QC-Team kürzlich gemessen hat, war bei der bekannten Sorte Blue Zushi, mit beeindruckenden 2,6 % Gesamterpene. Zum Vergleich: Typische Terpenwerte bei durchschnittliches Cannabis liegen eher bei etwa 0,75 %.

Verwandt:
Blue Zushi erreicht einen erstaunlichen Gesamtterpengehalt von 2,6 %
Das Geheimnis hinter dem Terpenabbau im heißen Klima
Loading...