Was sind Cannabiszuckerblätter und wie werden sie genutzt?

Hast du deine Cannabisblüten schon einmal mit einer Schere gestutzt und dich gefragt, was es mit den glitzernden, klebrigen Blattspitzen („Zuckerblätter“) auf sich hat, die aus den Hauptblüten herausragen? Häufige Fragen sind, warum sie da sind und was man mit ihnen machen kann. Wir beantworten alle deine Fragen und besprechen Möglichkeiten, aus deinen Zuckerblättern Cannabiskonzentrate mit hohem THC-Gehalt herzustellen.
Was sind Cannabis-Zuckerblätter
Cannabis-Zuckerblätter sind die kleinen Blätter, die man in und um die Cannabisblüten findet. Der Name „Zuckerblätter“ bezieht sich auf das weiße, frostige Aussehen, das durch eine Fülle von Cannabis-Trichomen entsteht. Die Cannabis-Zuckerblätter sehen oft so aus, als wären sie leicht mit feinem weißen Zucker bestäubt.
Die abgeschnittenen Zuckerblätter sind oft vorne und hinten vollständig mit Harz überzogen und werden von vielen Züchtern zur Herstellung von Cannabisöl, Shatter, Cannabutter oder anderen Arten von Cannabiskonzentrat verwendet.
Cannabis-Zuckerblätter sind Teil des Photosynthesesystems der Pflanze. Da sie sich innerhalb der Blütenstruktur befinden, befinden sich die Zuckerblätter im Herzen der Trichom-/THC-Produktionszone der Pflanze und sind in der Regel mit einer dicken, samtigen Harzschicht überzogen.
Cannabis Fächerblätter vs. Zuckerblätter
Egal, ob du feminisierte Cannabissamen oder Autoflower-Samen verwendest, deine Pflanzen werden sowohl Fächerblätter als auch Cannabis-Zuckerblätter produzieren. Die Fächerblätter sind die großen Blätter, die in regelmäßigen Abständen am Hauptstamm und an den Zweigen wachsen.
Diese können eine leichte bis mittlere Trichomdichte auf ihrer Oberfläche und insbesondere an den Rändern der Fächerblätter aufweisen, wo Trichomkrusten auftreten können. Fächerblätter weisen jedoch selten dieselbe Trichomdichte auf wie die kleineren Cannabis-Zuckerblätter. Im Gegensatz zu Zuckerblättern lassen sich Fächerblätter oft leicht vollständig entfernen.
In den Knospen/Blüten wirst du kleinere Blätter bemerken, „Zuckerblätter“, die sich in der Regel in der zweiten Hälfte der Blüte bilden. Manchmal ist nur die Spitze des Zuckerblattes sichtbar. Diese Zuckerblätter sind oft mit dem Hauptstamm verbunden, wobei der Großteil ihres Laubes in der Blütenstruktur verborgen ist.
Cannabis-Zuckerblätter sind normalerweise grün, können aber mit der Blütezeit verblassen. Beim Anbau blau/lila gefärbter Cannabissamensorten können die Zuckerblätter deinen Blüten exotische Herbstfarben verleihen.
So kannst du Zuckerblätter sinnvoll nutzen
Für viele Grower sind Cannabis-Zuckerblätter zu wertvoll, um sie zu verschwenden. Ihre Gesamtwirksamkeit ist möglicherweise nicht ganz so hoch wie die der Blüten und der Geschmack ist möglicherweise etwas schärfer. Aber die harzige Trichombeschichtung bedeutet, dass Grower, die bereit sind, sie zu ernten und zu verwenden, überraschend hohe Erträge an Haschisch und anderen Cannabiskonzentraten erzielen können. Hier sind einige Möglichkeiten.
Cannabisöl aus Zuckerblättern herstellen:
Trockne die Zuckerblätter zusammen mit allen anderen Pflanzenresten (einschließlich Fächerblättern mit Trichomkruste). Weiche die Zuckerblätter dann in einem Lösungsmittel ein. Dies kann Ethanol, IPA, Kokosöl, Hanföl usw. sein.
Filtere die Mischung, um Feststoffe zu entfernen. Wenn du ein flüchtiges Lösungsmittel wie Ethanol verwendest, lasse dies im Freien verdampfen und halte es von Flammen fern. Das Öl muss möglicherweise durch Erhitzen „aktiviert“ werden, um nicht-psychoaktives THCA in psychoaktives THC umzuwandeln.
Dieser Vorgang wird als Cannabis-Decarboxylierung bezeichnet und ist ein wichtiger Schritt, den jeder berücksichtigen sollte, der Cannabisextrakte jeglicher Art herstellt. Wenn nicht die erforderliche Hitze erreicht wird, erreicht das Extrakt nicht die maximale Wirksamkeit.
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Shatter mit einem Glätteisen herstellen:
Nimm deine hochwertigen Zuckerblattreste und wickel diese in ein Päckchen Backpapier. Lege das Papierpäckchen in ein heißes Glätteisen und üben darauf Druck aus. Die Öle in den Zuckerblättern schmelzen und hinterlassen eine klebrige Schicht auf dem Backpapier.
Dieses Öl kann mit einem kleinen Metallwerkzeug abgekratzt und zum Dabben verwendet werden. Diese Technik ist sehr einfach und für alle geeignet, die keine komplizierte Lösung zum Recyceln ihrer Zuckerblattreste suchen. Viele Cannabisunternehmen bieten auch spezielle Hochtemperaturpressen an, die speziell für diese Aufgabe entwickelt wurden.
Stelle Eis-/Wasserhasch aus Cannabis-Zuckerblättern her:
Sammel und friere die Schnittreste deiner Ernte ein. Manche Züchter trocknen ihre Schnittreste zuerst. Die Schnittreste werden dann mit Eiswasser vermischt, oft mit einem einfachen Mixer, um eine gründliche Wirkung zu gewährleisten, die die Trichome mechanisch vom Blattmaterial trennt. Die Wasser-/Schnittrestmischung wird dann durch speziell entwickelte „Haschbeutel“ gegossen, die jeweils einen anderen Maschendurchmesser haben. Die kleinen, trichomreichen Feststoffe sammeln sich in den Haschbeuteln, wo sie herausgekratzt und getrocknet werden. Dieser Vorgang dauert einige Zeit. Aber für den Kenner sind die reichen, unverwechselbaren Hascharomen einfach unschlagbar!
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Cannabis-Tinkturen:
Manche Grower dünsten ihre Zuckerblattschnitte bei warmer Temperatur in Pflanzenöl, Kokosöl usw.. Dies wird gefiltert, um Tinkturen für die äußerliche Anwendung, z. B. auf der Haut usw., herzustellen.
Cannabis-Butter:
Andere Züchter mischen ihre Zuckerblattreste in einer Pfanne mit Butter und heißem Wasser. Die Cannabinoide (z. B. THC, CBD und andere) lösen sich in der öligen Butter auf. Die Pfanne wird abkühlen gelassen, schließlich härtet die Butter aus, trennt sich und wird gesammelt. Die Canna-Butter kann zum Backen oder für jede andere Art von Kochkunst verwendet werden.
Cannabis-Tee:
Manchmal auch als „Bhang“ bekannt. Cannabis-Zuckerblätter werden in Wasser gekocht, dem (wichtig) etwas Milch – oder ähnliches – zugesetzt wurde. Die Milch, oder genauer gesagt das darin enthaltene Fett, löst die Cannabinoide auf, wodurch das Getränk ein psychoaktives High erzeugt.
Kohlendioxidextraktion:
Professionelle Züchter sammeln die Cannabis-Zuckerblätter zusammen mit allen anderen Pflanzenresten und extrahieren das Cannabisöl mithilfe von Kohlendioxid heraus. Dies ist eine anspruchsvolle Technik, die nur denjenigen zur Verfügung steht, die sich professionelle kryogene (extrem kalte) Extraktionstechniken leisten können.
Butan-Honigöl-Extraktion:
Viele Hobbygärtner sind mit der Herstellung von BHO (Butan-Honigöl) vertraut. Bei dieser (potenziell gefährlichen/explosiven) Technik wird ein (mit Cannabis gefülltes) Rohr mit flüssigem Butan (oder Propan) geflutet.
Dieses hochexplosive Lösungsmittel tropft aus dem Boden des Röhrchens und ist reich an gelöstem THC und anderen Cannabinoiden/Terpenen. Das Lösungsmittel verdunstet dann und hinterlässt die Öle, Wachse und Terpene, die es aus den Cannabisblüten/-blättern/Zuckerblättern extrahiert hat. Die Verwendung von brennbaren/explosiven Materialien ist jedoch wirklich potenziell gefährlich und kann Laien nicht empfohlen werden. Zahlreiche Amateure haben Verbrennungen, Brände und Schlimmeres erlebt, wenn etwas schief ging. Besonders bei BHO-Extraktionen in Innenräumen.
An Fächerblättern Pflanzenprobleme erkennen
Zuckerblätter sind oft größtenteils zwischen den Blüten verborgen, sodass Farbveränderungen oder Hinweise auf Nährstoffmangel schwer zu erkennen sind. Aus diesem Grund ziehen es viele Züchter vor, den Gesundheitszustand der Fächerblätter als Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand der Pflanze zu verwenden.
Fächerblätter verblassen gegen Ende der Blüte oft auf natürliche Weise und weisen manchmal eine rote, blaue, violette oder gelbe Färbung auf. Aber jede plötzliche Abweichung von einem gesunden Fächerblattaussehen kann ein Warnsignal sein, dass Ernährungsprobleme (oder Krankheiten) behoben werden müssen.
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Sind Zuckerblätter zum Rauchen geeignet?
Manche Züchter lassen die mit den meisten Trichomen überzogenen Zuckerblätter an ihren Blüten. Zugegeben, sie schmecken nicht ganz so süß und aromatisch wie die Blüten. Aber die mit Trichomen beladenen Zuckerblätter scheinen einfach zu gut, um sie wegzuwerfen.
Der Hauptgrund, warum man die Zuckerblätter NICHT abschneidet und für die spätere Produktion von Cannabiskonzentrat aufbewahrt, ist der damit verbundene Aufwand. Es sollte jedoch betont werden, dass relativ wenig Aufwand für den Züchter, der bereit ist, nur wenig Aufwand in das Recycling von Zuckerblättern und anderen Pflanzenabfällen zu investieren, große Vorteile bringen kann.
Viele Züchter schneiden die Blüten so sauber wie möglich ab und entfernen/sammeln dabei so viel wie möglich von dem Zuckerblattmaterial. Dadurch kann der Züchter den vielleicht etwas schärferen Rauch der Zuckerblätter vermeiden und hochwertiges Schnittgut für die Herstellung von Cannabistinkturen, Cannabiscremes, Cannabisesswaren usw. sammeln.
Es sollte betont werden, dass die Herstellung von Haschisch, essbaren Cannabisprodukten usw. aus den Ernteabfällen oft einer der lohnendsten Prozesse ist, der weder zu zeitaufwendig noch zu schwierig sein muss.
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Andere Möglichkeiten zur Verwendung von Cannabis-Zuckerblättern
Wenn ein Grower einmal die Vorzüge von Cannabiskonzentraten aus Zuckerblättern gekostet hat, kehren nur wenige dazu zurück, sie wegzuwerfen oder in den Blüten zu belassen. Die Theorie besagt, dass der Geschmack der Blüten durch das Entfernen der Zuckerblätter besser wird und das Rauchen/Dampferlebnis etwas süßer und ansprechender wird. Darüber hinaus können die Produkte, die aus Cannabiszuckerblättern hergestellt werden können, echte Konzentrate von hoher Qualität sein, die man nicht missen möchte.
Cannabis-Esswaren zum Beispiel sind für Cannabiskonsumenten aller Art eine tolle Erfahrung. Dauerkonsumenten, die beim Verdampfen regelmäßig mit einer hohen Cannabis-Toleranz zu kämpfen haben, stellen oft fest, dass ein vollwertiges Cannabis-Esswaren die größte Befriedigung verschafft.
So sammelt man Zuckerblätter von Cannabisblüten
Viele erfahrene Züchter ziehen es vor, ihre Zuckerblätter nach der Ernte „nass zu trimmen“. Eine Möglichkeit hierfür besteht darin, zunächst die Fächerblätter und Zweige zu entfernen und die Pflanze dann kopfüber auf eine Trockenleine zu hängen.
In dieser Position ist es einfach, jede einzelne Blüte mit einer Schere vollständig zu beschneiden (spezielle Trimmscheren werden besonders empfohlen). Das Ergebnis sind eng beschnittene, professionell aussehende Blüten und Knospen. Außerdem entstehen großzügige Mengen Zuckerblattschnitt.
Ein Vorteil des „Nasstrimmens“ (bevor die Pflanze getrocknet ist) besteht darin, dass es einfacher ist, die Pflanze zu trimmen, ohne versehentlich viele getrocknete Trichome von benachbarten Knospen „abzuschütteln“.
Einer der Hauptkritikpunkte am Trockentrimmen ist, dass die empfindlichen trockenen Trichome einfach zu leicht verloren gehen, wenn man die trockenen Blüten grob behandelt. Der Hauptnachteil des Nasstrimmens ist jedoch, dass deine Hände/Handschuhe vom Harz viel klebriger werden und der Vorgang schmuddelig werden kann.