Wie viel Sonnenlicht brauchen Outdoor-Cannabispflanzen?

Wie viel Sonnenlicht brauchen Outdoor-Cannabispflanzen?

Cannabis benötigt intensives Licht, sei es natürliches oder künstliches, um maximale Erträge und Qualität zu erzielen. Viele Outdoor-Grower träumen von 12 Stunden Sonnenlicht pro Tag, doch nicht jeder hat dieses Glück. Die gute Nachricht ist, dass die robusteren Outdoor-Sorten selbst in kühlem, grauem Klima wachsen können, in dem direkte Sonneneinstrahlung durch tagelange Bewölkung eingeschränkt ist – typisches nordeuropäisches Sommerwetter.

Die Grundlagen der Photosynthese für Outdoor-Cannabispflanzen

Die Photosynthese ist der biologische Prozess, der das Leben von grünen Pflanzen, Algen und einigen Bakterien antreibt. Energie aus Licht (künstlich oder natürlich) ermöglicht es, dass sich atmosphärisches Kohlendioxid mit Wasser zu Glukose und Sauerstoff verbindet. Die durch die Photosynthese ausgelösten biochemischen Reaktionen ermöglichen es Pflanzen, alle komplexen Stoffe zu produzieren, die sie zum Wachsen benötigen. Dabei spielt es für die Pflanze keine Rolle, ob das Licht von der Sonne oder künstlich z. B. durch LED erzeugt wurde.

Direktes vs. indirektes Sonnenlicht: kurze Erklärung.
Direktes Sonnenlicht bedeutet, dass deine Pflanzen ohne Schatten direkt von der Sonne beleuchtet werden. Indirektes Sonnenlicht hingegen entsteht, wenn das Licht gestreut (z. B. durch Wolken) oder von nahe gelegenen Oberflächen reflektiert wird. Indirektes Sonnenlicht enthält weniger Energie für die Photosynthese.

Wie viel direktes Licht benötigen Outdoor-Cannabispflanzen?

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Je mehr, desto besser. Man kann mit nur 1–2 Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag Blüten aus einer kleinen Pflanze ziehen, aber die Ergebnisse werden nicht so beeindruckend sein, wie man es sich wünscht. Strebe mindestens 6–8 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag an, idealerweise 10–12 Stunden. Für beste Ergebnisse sollten deine Pflanzen den ganzen Tag über uneingeschränkte direkte Sonneneinstrahlung haben.

Natürlich schränkt eine Wolkendecke die direkte Sonneneinstrahlung ein – das bedeutet, dass Züchter in nordeuropäischen Breitengraden im Sommer oft unter bewölkten Bedingungen anbauen müssen. Achte aber darauf, dass deine Pflanzen bei Sonnenschein direktes Sonnenlicht erhalten.

Feminisierte Autoflower-Samensorten, die im Freien angebaut werden

Autoflower-Pflanzen können indoor unter 24-stündigem künstlichem Licht vom Samen bis zur Ernte gedeihen. Im Freien nehmen sie alles, was sie kriegen können. Das können 12-Stunden-Tage im Freien in Äquatornähe oder 18-Stunden-Tage im Hochsommer in extremeren nördlichen/südlichen Breitengraden sein.

Generell liefern Autoflower-Samen derselben Sorte in wärmeren und sonnigeren süd-/mitteleuropäischen Breitengraden (oder ähnlichen Breitengraden) etwas bessere Ergebnisse als an nördlicheren Standorten. Dennoch können Outdoor-Autoflower-Grows im Hochsommer selbst in extremen Breitengraden wie Nordskandinavien Ernten mit hohem THC-Gehalt liefern.

Normalerweise wählen Outdoor-Autoflower-Grower die wärmsten und sonnigsten drei Monate für den Anbau. Manche schaffen es, zwei aufeinanderfolgende Outdoor-Autoflower-Ernten pro Jahr zu erzielen, und Grower in kalifornischem Klima können sogar drei Outdoor-Autoflower-Ernten pro Jahr erzielen.

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Klima-Leitfaden für den Outdoor-Cannabisanbau

Feminisierte photoperiodische Sorten, die im Freien angebaut werden

Feminisierte Samen werden zum Keimen gebracht, um feminisierte Setzlinge zu erzeugen. Diese treten dann in die vegetative Wachstumsphase ein und bilden Blätter, Zweige und Wurzeln, jedoch keine Blütenknospen.

Feminisierte Sorten beginnen zu blühen, wenn die Pflanzenhormone den Beginn kürzerer Tage spüren. Bei feminisierten Outdoor-Pflanzen geschieht dies irgendwann in den Wochen nach der Sommersonnenwende – dem längsten Tag. (Bei Indoor-Pflanzen beginnt die Blütephase, wenn der Lichtzyklus – die „Photoperiode“ – von 18–24 Stunden auf 12 Stunden reduziert wird.)

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Anbau von Autoflower-Samen und feminisierten Samen im Freien in tropischen Klimazonen

Was ist, wenn zu viel Sonnenlicht vorhanden ist?

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Grower am Äquator erhalten die meiste Energie für die Photosynthese der Pflanzen. An einem klaren Tag kann dies einen Spitzenwert von etwa 2200 µmol/m²/s (1000–1100 W/m²) erreichen.

Am besten geeignete Autoflower-Cannabissamen:

Am besten geeignete photoperiodische Cannabissamen:

Wenn man dies beispielsweise mit London, Großbritannien vergleicht, liegt die maximale Sonneneinstrahlung im Sommer bei kristallklarem Sommerhimmel eher bei 1400–1500 µmol/m²/s (700 W/m²).

Am besten geeignete Autoflower-Cannabissamen:

Am besten geeignete photoperiodische Cannabissamen:

Cannabis kann besonders in Äquatorial- oder Höhenregionen, wo die Sonneneinstrahlung (Lichtintensität) am stärksten ist, mit Sonnenlicht überlastet sein. Cannabis gedeiht unter hellem Licht. Eine optimale Photosynthese tritt typischerweise bei etwa 1000–1500 µmol/m²/s der photosynthetisch aktiven Strahlung (PAR) auf.

Übermäßige Intensität (überschreitende PAR-Werte um/über 2000 µmol/m²/s) – kombiniert mit Hitze und UV-Belastung – kann deine Cannabispflanzen stressen oder schädigen. Hier erfährst du, was passieren kann und welche möglichen Auswirkungen es auf deine Pflanzen haben kann.

Auswirkungen übermäßig intensiver Sonneneinstrahlung auf Cannabis

  1. Lichtbrand (Photoinhibition):
    ◦    Übersteigt die Sonneneinstrahlung die Photosynthesekapazität der Pflanze (typischerweise über 2000 µmol/m²/s bei Sativa-Sorten), kann sie die Chloroplasten (chlorophyllhaltige Zellen) überlasten und zu einer Photohemmung führen. Dies verringert die Photosyntheseeffizienz und führt zu Blattschäden. Bei Indica-Sorten kann eine Photohemmung bereits bei PAR-Werten um oder über 1500 µmol/m²/s auftreten.
    ◦    Symptome: Gebleichte oder weißliche Blätter – insbesondere an der Spitze der Pflanze, gefolgt von einer Bräunung oder Verkrustung, wenn die Blätter absterben.

  2. Hitzestress:
    ◦    Intensives Sonnenlicht am Äquator kann mit extrem hohen Temperaturen einhergehen (z. B. 35–40 °C oder mehr). Obwohl Cannabis diese Temperaturen überleben kann, tendiert die Pflanzenbiochemie eher zum Überleben als zum Gedeihen.
    ◦    Symptome: Welke, hängende Blätter oder sich einrollende Ränder, da die Pflanze versucht, den Wasserverlust zu reduzieren.

  3. UV-Schäden:
    ◦    Das äquatoriale Sonnenlicht weist aufgrund der geringeren atmosphärischen Filterung eine höhere UV-Strahlung auf. Während moderate UV-Strahlung die THC-Produktion steigern kann, können übermäßige Konzentrationen (insbesondere in großen Höhen) Chlorophyll abbauen und Zellen schädigen.
    ◦    Symptome: Gelbe Blätter, verkümmertes Wachstum, ein „sonnenverbranntes“ Aussehen.

  4. Dehydration:
    ◦    Intensive Sonneneinstrahlung erhöht den Wasserverlust (Transpiration), trocknet den Boden aus und steigert den Wasserbedarf deiner Pflanzen. Bei unzureichender Wasserversorgung kann sich die Pflanze nicht selbst kühlen und ihren Zellendruck (der für eine stabile Pflanzenstruktur notwendig ist) nicht aufrechterhalten.
    ◦    Symptome: Hängende, trockene oder brüchige Blätter.

Was ist die beste Heilung für Cannabispflanzen, die zu intensivem Licht ausgesetzt sind?
Stelle die Pflanze sofort aus der direkten Sonne an einen kühlen, schattigen Ort. Füge der Pflanze langsam Wasser zu. Besprühe sie mit Wasser (Sprühflasche) und kühle sie durch Verdunstungskälte ab. Entferne anschließend alle Blätter, die durch die Hitze abgestorben sind.


Beim Anbau im Freien leiden junge Pflanzen oder Setzlinge am meisten unter Stress. Aber auch ältere Pflanzen können in Äquatornähe und/oder in Höhenlagen Probleme bekommen. Die einfachste Lösung besteht darin, ein Schattennetz über den Pflanzen anzubringen. Diese sind in verschiedenen Dichten erhältlich und bestehen oft aus einem weißen, netzartigen Stoff.

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Was ist, wenn nicht genügend Sonnenlicht vorhanden ist?

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Cannabispflanzen, die im Schatten und mit unzureichender direkter Sonneneinstrahlung wachsen, neigen dazu, sich auf ihrer Suche nach mehr Licht übermäßig zu strecken. Dies kann zu länglichen Ästen/Stängeln und einer schwachen, dürren Struktur führen. Blütenstände können rar sein, die Blüten sind luftig und die Harz-/Trichomproduktion ist reduziert.

Wenn du in einem Gewächshaus oder Folientunnel anbaust, könntest du möglicherweise zusätzliches LED-Licht einsetzen und so bahnbrechende Ergebnisse erzielen. Schneide die umliegende Vegetation zurück, die deinen Cannabispflanzen das direkte Sonnenlicht blockiert.

Der vorausschauende Outdoor-Grower kann bei der Auswahl seiner Anbauorte viel Mühe investieren, gegen bewölktes Wetter kann man jedoch wenig tun, außer durchzuhalten und auf die Wahl der Genetik zu vertrauen.

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Häufig gestellte Fragen zur Photosynthese von Outdoor-Cannabispflanzen

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Gibt es einen Unterschied zwischen dem Sonnenlicht auf der Nord- und der Südhalbkugel?

Die Lichtintensität ist am Äquator am höchsten, da Tag und Nacht gleich lang sind. Je weiter sich dein Anbaugebiet vom Äquator entfernt (nach Norden oder Süden), desto geringer ist die maximal verfügbare Lichtintensität.

Aufgrund der Neigung der Erde ist der Sommer auf der Nordhalbkugel gleichzeitig mit dem Winter auf der Südhalbkugel. Beide Hemisphären weisen auf ähnlichen Breitengraden ähnliche sommerliche Lichtintensitäten auf.

Wann blühen Cannabispflanzen im Freien?

Die Blütezeit variiert von Sorte zu Sorte und hängt auch vom Anbauort, Breitengrad und Klima ab. Feminisierte Samensorten, die am Äquator angebaut werden, können innerhalb weniger Wochen nach der Keimung zu blühen beginnen, unabhängig vom Pflanzmonat. Dieselbe Sorte, die in Nordeuropa angebaut wird, beginnt möglicherweise erst im August zu blühen. In Südeuropa beginnt sie möglicherweise Anfang Juli zu blühen.

Kann man Outdoor-Cannabis mit indirektem Sonnenlicht anbauen?

Ja, das ist möglich. Allerdings können Ertrag und Qualität (THC, Harzgehalt, Terpene) stark beeinträchtigt sein. Das bedeutet eine geringe Ernte mit relativ flauschigen, luftigen Blüten.
Wähle deine Anbaustandorte immer so, dass die Pflanzen möglichst viel Sonnenlicht und möglichst wenig Schatten erhalten.

Denke daran, dass Cannabis für optimale Ergebnisse auf Photosynthese (plus Wärme, die richtige Ernährung, Wasser usw.) angewiesen ist. Wenn die Energiemenge (Licht) begrenzt wird, reduzieren sich die Photosynthesewerte entsprechend.

Es wird Unwetter vorhergesagt. Soll ich meine im Freien in Pflanzbehältern gezogenen Pflanzen ins Haus holen?

Ja. Deine Pflanzen profitieren davon, dem Stress extremer Wetterbedingungen zu entkommen und durch den Schutz im Haus besser zu gedeihen.

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Kategorien : Cannabispflanze
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