So vermeidest du zu hohe Cannabiserträge zu Hause

Angesichts der sich in Deutschland und zahlreichen US-Bundesstaaten weiterentwickelnden Cannabisgesetze wagen Tausende neuer Grower den Schritt und pflanzen ihre ersten Cannabissamen. Doch neben dem Reiz des Eigenanbaus gibt es oft rechtliche Grauzonen.
In Deutschland beispielsweise dürfen Privatpersonen bis zu drei Pflanzen anbauen, doch der Besitz von getrocknetem Cannabis zu Hause ist gesetzlich auf 50 g (1,8 Unzen) begrenzt. Es überrascht nicht, dass viele Grower diese Grenze unbeabsichtigt überschreiten – selbst bei bescheidenem Anbau dürfte die Ernte die gesetzliche Grenze überschreiten.
Um die Vorschriften einzuhalten, entsorgen manche Grower überschüssige Blüten sogar. Im folgenden Leitfaden untersuchen wir praktische Strategien zur effektiven Ertragssteuerung, um sicherzustellen, dass deine Cannabisernten innerhalb der gesetzlichen Grenzen bleiben – ohne die Qualität deines Anbaus zu beeinträchtigen.
Warum kleinere Erträge sinnvoller sein können
Fortgeschrittenere Grower sind stolz auf ihre Fähigkeit, das Maximum aus ihren Cannabispflanzen herauszuholen. Die besten Grower können mit einer Autoflower sogar über 1 kg Trockenertrag erzielen.
Der Anbau mehrerer kleinerer Pflanzen bietet dem Grower jedoch eine größere Auswahl an Blüten. Für Anfänger kann es von Vorteil sein, eine größere Auswahl an Blüten in den Gläsern zu haben. Dies kann dir helfen, die Auswahl zu verfeinern und herauszufinden, welche Sorten wirklich am besten zu dir passen.
Wenn du die gesetzliche Cannabismenge nicht überschreiten möchtest, kann es sinnvoll sein, bewusst kleinere statt größere Pflanzen anzubauen.
Die besten Tipps zur Ertragssteuerung deiner Cannabispflanzen
Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Techniken gibt, mit denen sich die Erntemenge reduzieren lässt, ohne zwangsläufig an Qualität einzubüßen. Das bedeutet, dass du weiterhin THC-reiches Cannabis produzieren kannst, das reich an Terpenen ist und eine herrlich angenehme Wirkung hat.
Züchte geeignete Cannabissamengenetik
Anbau im Freien? Photoperiodische feminisierte Samensorten wachsen 5–6 Monate lang und können problemlos Trockenernten von über 1 kg pro Pflanze liefern. Um übermäßig hohe Ernten im Freien zu vermeiden, ist es sinnvoller, ertragsärmere Autoflower-Samen zu verwenden. Diese haben einen kürzeren Lebenszyklus (im Freien typischerweise etwa 3 Monate) und erzielen kleinere Erträge.
Wer im Innenbereich anbaut, bevorzugt aus den gleichen Gründen möglicherweise auch autoflowering Samen gegenüber feminisierten. Autoflowering Samen wachsen schnell und einfach. Sie sind außerdem anpassungsfähig; man kann den Ertrag durch kleinere Pflanzbehälter und weniger Licht begrenzen.
Die folgenden autoflowering Samensorten gedeihen auch in kleineren Behältern (ca. 5 Liter oder weniger) gut und produzieren hochwertiges Cannabis, allerdings mit begrenzter Erntemenge:
- Auto Orange Bud. Scharfes Zitrusaroma, klassischer Orangengeschmack. 75 Tage Auto mit 20 % THC
- Auto Skywalker Haze. Unübertroffene Potenz und überragende Sativa-Genetik lassen Ängste verschwinden.
- Auto Trichome & Cream. Köstlicher cremiger Geschmack, passt gut zu kleineren Pflanzgefäßen
- Auto MAC #1. Blumige, süße und würzige Terpene sowie sofortiger Stressabbau
- Auto Bruce Lemon Diesel. Unbedingt anzubauende Autogenetik mit einzigartigem Geschmack vom Super Sativa Seed Club.
Begrenze die Anzahl der Pflanzen
Nach wenigen Anzuchten haben die meisten Grower schnell ein Gefühl für den Ertrag einer typischen Pflanze im eigenen Growroom. Erfahrene Hydrokultur-Profis erreichen regelmäßig über 250 g pro Pflanze. Anfänger, die Erde verwenden, erreichen im Schnitt eher 30 g pro Pflanze. Unabhängig vom Anbausystem ist eine realistische Schätzung des Ertrags pro Pflanze unter deinen Bedingungen wichtig. So weißt du, wie viele Pflanzen du benötigst, um die gesetzliche Höchstmenge zu erreichen.
Verwende weniger starke Lampen
Viele deutsche Grower, die ihre 50-g-Grenze strikt einhalten möchten, stellen fest, dass sie mit relativ stromsparenden LED-Lampen auskommen. Schon 100 W LED reichen für ein bis zwei kleine Autoflower-Pflanzen und eine Trockenernte von 50 g völlig aus.
Versuche, Cannabis auf deiner Fensterbank anzubauen
Die Qualität kann zwar nicht ganz mit der eines Indoor-LED-Anbaus mithalten, aber viele haben mit dem Anbau vonselbstblühenden Marihuanasamen auf der Fensterbank großartige Ergebnisse erzielt. Diese kommen gut mit den ungleichmäßigen Lichtverhältnissen drinnen und draußen zurecht.
Verwende kleinere Pflanzenbehälter
Eine bekannte Methode zur Steigerung der endgültigen Pflanzengröße ist die Vergrößerung des Wurzelraums durch größere Behälter. Wenn du jedoch die Pflanzengröße und den Ertrag einschränken möchtest, um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten, versuche es mit kleineren Behältern, bis du die Größe gefunden hast, die dir einen für dich passenden Ertrag liefert.
Vermeide schwere Trainingstechniken
Wenn die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden, ist es weniger sinnvoll, sich mit der Umsetzung der üblichen ertragssteigernden Techniken zu befassen, wie beispielsweise:
- SCROG
- LST (Low Stress Training)
- Supercropping (Zerdrücken des Stammes/Astes zwischen Daumen und Finger)
- HST (High Stress Training)
Stattdessen ist es möglicherweise einfacher, deine Pflanzen mit minimalem Aufwand natürlich wachsen zu lassen. Eine Technik, die vorhersehbare, geringere Erträge pro Pflanze ermöglichen kann, ist die Anwendung der SOG-Technik (Sea of Green) mit feminisierten Cannabissamen.
Die Verwendung kleiner Gefäße (5 Liter oder weniger) fördert ein kompaktes Wachstum der Pflanzen mit relativ geringer Seitenverzweigung. Ein Großteil des Ertrags fällt entlang der Hauptblüte an, und viele SOG-Grower können den Pflanzenertrag mit relativ genauen Ergebnissen leicht vorhersagen.
Verkürze die Vegetationsperiode photoperiodischer Pflanzen
Kürzere vegetative Wachstumsphasen führen zu kleineren Pflanzen mit geringerem Ertrag als längere Wachstumsphasen. In Deutschland züchten beispielsweise viele Pflanzen aus feminisierte Samen mit nur wenigen Wochen Wachstumsphase.
Manche versuchen es gleich mit dem Anbau unter 12/12-Licht. Abhängig von der Sorte kann dies nach 7–10 Wochen zu Ernten führen, wobei die Erträge zwischen 5–20 g pro Pflanze variieren.
Ein fortwährender Anbau ermöglicht einen stetigen Cannabisnachschub
Wenn du legal anbauen darfst, aber eine übermäßig große Ernte vermeiden möchtest, besteht eine Möglichkeit darin, immer ein oder zwei Pflanzen im Grow Room zu haben. Diese kannst du ernten, sobald deine Gläser fast leer sind.
Du musst deine Ernten an deinen monatlichen Cannabiskonsum anpassen. Beim Anbau von Autoflowering-Samen beträgt der Wachstumszyklus in der Regel 75 Tage. Beim Anbau feminisierter Cannabissamen kannst du diese fast sofort zur Blüte bringen (SOG- oder Sea-of-Green-Anbau). Ein SOG-Anbau mit feminisierten Samen ist fast so schnell wie der Anbau von Autoflowering-Samen.
Es kann schwierig sein, die Ernten so zu koordinieren, dass sie genau mit dem Zeitpunkt zusammenfallen, an dem deine Gläser fast leer sind.
Denke daran, dass du deine Pflanzen nicht zum empfohlenen Zeitpunkt der Samenbank ernten musst. Falls nötig, kannst du deine Pflanze auch über den normalen Erntezeitpunkt hinaus wachsen lassen, wenn du nicht sofort ernten musst. Ein Vorrat an Cannabis mit vielen dunklen Trichomen kann für manche Cannabisliebhaber eine nette Abwechslung sein.
Abschließende Gedanken und Bonustipps
Wenn dir das Cannabis schneller ausgeht als erwartet und du eine wirklich schnelle Ernte brauchst, ist der Anbau von Auto Blackberry Kush oder Auto Blueberry die beste Option. Beide Sorten sind in nur 9 Wochen erntereif, manchmal sogar schneller. Viel schneller ist der Anbau von THC-reichem Cannabis kaum möglich. Wenn du anbauen darfst, aber darauf achtest, die persönlichen Freimengen nicht zu überschreiten, ist es vielleicht am besten, immer ein oder zwei Pflanzen im Grow Room zu haben und regelmäßig kleine Ernten einzufahren.