So schützt man Outdoor-Cannabis vor Frost

Frost ist eine der größten Ängste von Outdoor-Growern. Ein unerwarteter Frost im späten Frühjahr kann deine wertvolle Setzlingssammlung vernichten. Ein früher starker Frost im Herbst kann das Ende deiner Ernte bedeuten und deine Blüten verfaulen lassen.
Du kannst die Genetik deiner Cannabissamen beeinflussen – nicht jedoch das Klima. Glücklicherweise gibt es für gut vorbereitete Outdoor-Grower bewährte Möglichkeiten, ihre Pflanzen zu schützen und ihre Überlebenschancen bei kaltem Wetter deutlich zu erhöhen. Dieser Leitfaden erklärt Strategien zum Schutz deiner Cannabispflanzen vor Frost.
Verstehen wie Frost Cannabispflanzen schädigen kann
Frostschäden entstehen durch das Gefrieren der Feuchtigkeit in den Pflanzenzellen. Dadurch wird der Nährstofffluss unterbrochen, die Zellwände reißen und das empfindliche Pflanzengewebe wird beschädigt. Ist die Cannabispflanze lange genug dem Frost ausgesetzt, kann sie sich nicht mehr erholen.
Wer in Äquatornähe anbaut, muss sich nie um Frost sorgen. Viele Anbauer in Nordamerika, Europa und der südlichen Hemisphäre müssen jedoch bei Anbau und Ernte ihres Cannabis mit Frost rechnen.
Einige tropische Cannabissorten vertragen kühle Bedingungen nur sehr schlecht. Durch selektive Züchtungstechniken über viele Generationen hinweg konnten jedoch einige Sorten entwickelt werden, die eine besondere Frostresistenz aufweisen.
Cannabissamensorten für große Höhen mit natürlicher Frostresistenz
Das Zuchtprojekt von Dutch Passion in den 1980er-Jahren in den Schweizer Alpen begann mit robuster afghanischer und westlicher Himalaya-Cannabis-Genetik. Diese wurden mehrere Jahre lang draußen in großer Höhe angebaut. Jedes Jahr wurden die robustesten und besten Exemplare behalten und gekreuzt.
Professionelle Züchter nennen dies „selektive Züchtung“. Dabei handelt es sich um eine bewährte Technik zur Verstärkung einer bestimmten genetischen Eigenschaft, in diesem Fall der Kälteresistenz.
Nach mehreren Jahren kristallisierten sich die beiden widerstandsfähigsten feminisierten Sorten heraus: Pamir Gold und Snow Bud. Beide Sorten vertragen ein paar Frosttage, was ausreicht, um durchschnittliche Sorten zu vernichten. Wenn Frost eine ernsthafte Bedrohung für deinen Outdoor-Anbau darstellt, sollten professionell und selektiv gezüchtete Cannabis-Samensorten für große Höhen ganz oben auf deiner Wunschliste stehen.
Das Datum des letzten Frosts verstehen. Was bedeutet es?
Das Datum des letzten Frosts ist das durchschnittliche Datum der letzten Frostnacht in deiner Region. Es gibt dir eine Vorstellung davon, wann es nachts warm genug wird, um mit dem Anbau im Freien zu beginnen. Recherchiere das Datum des letzten Frosts online. Beachte außerdem, dass du deine Cannabissamen keimen lassen und sie einige Wochen vor dem letzten Frost unter LED-Licht im Innenbereich anbauen kannst.
So können deine Setzlinge im Innenbereich vor Kälte geschützt wachsen. Die zusätzliche Wachstumszeit führt zu größeren Pflanzen, da sie im Innenbereich schneller wachsen.
So verhinderst du Frostprobleme
Oft hilft eine Kombination verschiedener Faktoren Outdoor-Growern eine Kälteperiode zu überstehen. Dazu gehören der Kauf des richtigen Saatguts, die Wahl eines günstigen Anbauortes, ein gutes Timing für den Anbau und ein paar Notfalloptionen für den Fall, dass es wirklich kalt wird.
Kälteresistente Cannabissamen anbauen
Die meisten hochwertigen Saatgutbanken bieten eine Auswahl an Outdoor-Cannabissamen an. Diese zeichnen sich durch ihre guten Ergebnisse im Freien aus. Photoperiodische feminisierte Samensorten wie Frisian Dew, Durban Poison und Shaman sind kälteresistenter als die meisten anderen Sorten.
Autoflowering-Samen sind auch für den Outdoor-Grower eine besonders gute Wahl. Ihr kurzer Wachstumszyklus von drei Monaten ermöglicht den Anbau von Autoflowering-Sorten in extremen Breitengraden mit kürzesten Wachstumsperioden (z. B. in Nordskandinavien). Autoflowering-Sorten eignen sich perfekt für den Anbau in extremen Breitengraden mit kurzen Sommern, die für feminisierte Outdoor-Samen ungeeignet sind.
Alle Autoflower-Samensorten wachsen im Freien gut, aber Auto Euforia verdient eine besondere Erwähnung. Sie gilt allgemein als die robusteste Outdoor-Autoflower von Dutch Passion.
Schnelle feminisierte Cannabissamensorten - ernten bevor der Frost kommt
Wenn frühe Fröste im Herbst deinen traditionellen Sorten regelmäßig Probleme bereiten, ist es vielleicht an der Zeit, über eine sogenannte schnell feminisierte Outdoor-Sorte nachzudenken. Diese wachsen wie normale feminisierte Outdoor-Sorten, sind aber aufgrund der rezessiven Autoflower-Genetik etwa einen Monat früher erntereif als die durchschnittliche photoperiodische Outdoor-Sorte. Das kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Ernte und einem frostbedingten Misserfolg ausmachen.
Think Fast ist Dutch Passions bestes schnell feminisiertes Saatgut für den Outdoor-Anbau und ist in europäischen Breitengraden oft Anfang September erntereif. Wenn du mit Frost zu kämpfen hast und einen Monat früher als üblich ernten möchtest, ist Think Fast die perfekte Wahl.
Wähle einen geeigneten Anbauort
Manche Outdoor-Grower suchen Anbauflächen mit Erdwällen am Rand, um Schutz vor den vorherrschenden Winden zu bieten. Wer auf seinem eigenen Grundstück anbaut, hat maximale Flexibilität beim Schutz seiner Pflanzen. Bei extremen Wetterbedingungen kannst du beispielsweise Planenabdeckungen und bei starkem Frost sogar Außenheizungen verwenden.
Plane den Anbau effizient
Kaufe Cannabissamen nur, wenn du sicher bist, dass sie in deinem Breitengrad/Klima rechtzeitig reifen. Für manche Grower könnte dies bedeuten, eher zu Autoflower-Samen oder schnellen feminisierten Sorten zu tendieren als zu traditionellen feminisierten Outdoor-Sorten.
Viele erfahrene Outdoor-Profis lassen ihre Pflanzen routinemäßig einige Wochen im Haus keimen und wachsen und pflanzen sie erst im Freien aus, wenn das Wetter ausreichend warm ist.
Beachte, dass du Zimmerpflanzen über mehrere Tage hinweg schrittweise an das Leben im Freien gewöhnen solltest, indem du sie anfänglich täglich nur einige Stunden, dann dauerhaft im Freien einpflanzt.
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Beobachte täglich das Wetter
Beobachte den Wetterbericht insbesondere zu Beginn und Ende der Saison, wenn Frost am wahrscheinlichsten ist. Behalte die erwarteten nächtlichen Tiefsttemperaturen im Auge und zögere nicht, Maßnahmen zu ergreifen, wenn kaltes Wetter erwartet wird.
So schützt du Cannabispflanzen im Freien vor Frost
Cannabispflanzen in Containern sind transportabel. Bei Frost oder Kälte kannst du deine Pflanzen einfach über Nacht ins Haus, z. B. in eine Garage oder einen Schuppen bringen. Wenn deine Pflanzen direkt im Boden verwurzelt sind, gibt es weitere Möglichkeiten:
Bodenmulchen
Eine dicke Schicht (2–4 cm) aus gemulchtem organischem Material auf dem Boden wirkt wie eine Decke und hält die natürliche Wärme des Bodens, die sich tagsüber angesammelt hat. Mulch kann aus Stroh, Rinde, Laub oder einer Mischung davon bestehen.
Abdeckung und Unterbringung
Viele Outdoor-Cannabis-Grower nutzen gelegentlich Schutzvorrichtungen, um ihre Pflanzen vor Frost zu schützen. Diese lassen sich ganz einfach herstellen, indem man etwas Material über Stützstäbe um die Pflanzen legt. Das Material kann eine leichte Stoffdecke, eine Plane oder Ähnliches sein. Das Gewebe sollte bis zum Boden reichen. Dies hilft, die Wärme des Bodens zu speichern und so den Frost zu vermeiden.
Kann ich Heizgeräte oder Wärmelampen verwenden, um Cannabis vor Frost zu schützen? Ja! Kommerzielle Cannabis- (und Obst-)Anbauer verwenden oft elektrisch betriebene (z. B. Infrarot-) oder dieselbetriebene Außenheizungen, um Frost in der Nähe ihrer Pflanzen zu verhindern. Diese eignen sich hervorragend zum Schutz der Pflanzen vor Frost. Der Betrieb von Heizgeräten kann teuer sein und sie werden meist nur dann eingesetzt, wenn es unbedingt nötig ist. Sie können auch in Gewächshäusern/Folientunneln eingesetzt werden, wo sie besonders effektiv sind. |
Frostbeständige Konstruktionen
Cloches oder Frühbeete sind Kunststoff-/Glaskonstruktionen, die zum Schutz deiner Cannabispflanzen aufgestellt werden können. Sie sind typischerweise für kleinere Setzlinge konzipiert und schützen deine Setzlinge vor dem kühlen Wetter zu Beginn der Saison, indem sie die Tageswärme in der Cloche einfangen und so Frostschäden verhindern.
Bewässerung
Es kann hilfreich sein, den Boden am Nachmittag vor einer frostigen Nacht zu gießen. Denn feuchter Boden speichert mehr Wärme als trockener.
Abschließende Gedanken und Bonustipps
Frost zu vermeiden, anstatt sich mit den Folgen herumschlagen zu müssen, ist die bessere Option. Das kann bedeuten, Cannabissamen (Autoflower-Samen oder schnell feminisierte Samen wie Think Fast) anzubauen, die erntereif sind, bevor der erste Frost eintrifft.
Züchter, die im Frühling mit unvorhersehbarem Wetter zu kämpfen haben, ziehen es oft vor, ihre Setzlinge im Haus vorzuziehen und sie erst dann auszupflanzen, wenn die letzten kalten Frühlingsnächte vorbei sind.
Sollte Frost jedoch wirklich unvermeidbar sein, können die oben genannten Tipps und Saatgutempfehlungen hilfreich sein. Professionell gezüchtete, speziell für große Höhen geeignete Cannabissamen (Dutch Passion bietet Snow Bud & Pamir Gold an) sind wahrscheinlich die beste Wahl, wenn du feminisierte Sorten unter Bedingungen anbauen möchtest, die für herkömmliche Outdoor-Sorten zu kalt werden können.